Kurt Gribl, OB in Augsburg

Augsburger OB Kurt Gribl: Ein starker Abgang

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Nach dem Nürnberger Ulrich Maly will auch der Augsburger OB bei der Wahl 2020 nicht mehr antreten. Die Entscheidung von Kurt Gribl hat eine besondere Note.

Innerhalb weniger Tage haben zwei renommierte bayerische Kommunalpolitiker ihren Abschied aus der Politik angekündigt. Nach dem Nürnberger Oberbürgermeister Ulrich Maly (SPD) tritt auch der Augsburger OB Kurt Gribl (CSU) 2020 nicht mehr an. Es sind zwei starke Abgänge.

Beide Entscheidungen fielen aus der Position eines unangefochtenen Stadtchefs mit besten Wiederwahlchancen. Doch während der 58-jährige Maly schon in seiner dritten Amtszeit regiert, führt der vier Jahre jüngere Gribl Schwabens Bezirkshauptstadt erst seit 2008.

OB Kurt Gribl zeigt Mut

Im Falle des Augsburgers ist daher der Zeitpunkt so überraschend wie nachvollziehbar. Denn Gribl entschied nicht aus der Perspektive eines Berufspolitikers, der nach höheren Ämtern strebt, für die er auch mehrfach gehandelt wurde. Er wählte den Zeitpunkt mit der persönlichen Freiheit und dem Mut eines Quereinsteigers, der sich in der Politik ein Namen gemacht und ein Netzwerk geknüpft hat.

In seinen zwei Amtszeiten hat Gribl in Augsburg Großprojekte wie die Uniklinik oder den Theaterumbau durchgefochten. Der gefühlte Aufschwung in der Stadt ist auch mit seinem Namen verbunden.

Doch der frühere Rechtsanwalt wird gespürt haben, dass die Aufgaben nun kleinteiliger werden, während sich das kraftzehrende Arbeitspensum eines Oberbürgermeisters mit Sieben-Tage-Woche und ständiger Verfügbarkeit nicht reduziert.