Augsburger Osttangente

Augsburger Osttangente braucht Augenmaß

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Die Chancen für die neue Augsburger Osttangente steigen. Die umstrittene Fernstraße zwischen Autobahn 8 und Bundesstraße 17 wird aller Voraussicht nach am 16. März im Referentenentwurf für den neuen Bundesverkehrswegeplan stehen. Damit gilt das Projekt als vordringlich. Und das ist erst einmal eine gute Entscheidung für den Großraum Augsburg.

Zuvor hatte sich der Kreistag des Landkreises Aichach-Friedberg mit großer Mehrheit für die Augsburger Osttangente – wenn auch in einer abgespeckten Variante – ausgesprochen.

Mit der Aufnahme der Augsburger Osttangente in den Bundesverkehrswegeplan wird der Weg frei für eine weitere Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur. Greater Augsburg hat sich entschieden, eine Wachstumsregion zu sein. Es siedeln sich neue Unternehmen an, die neue Arbeitsplätze schaffen. Mit dem Zuzug von Menschen wachsen die Bedürfnisse. Sie wünschen sich komfortable Zugverbindungen und gute Straßen. Im Westen wie im Osten der Stadt Augsburg.

Augsburger Osttangente: Menschen wollen Arbeitsplätze – und eine hohe Lebensqualität

Aber: Die Menschen wollen auch in einer Region leben, die eine hohe Lebensqualität bietet. Dazu gehören ein vielfältiges Kulturangebote und Einkaufsmöglichkeiten – sowie Naherholung mit Wald, Wiesen und Wasser.

Und hier beginnt der Zielkonflikt im Falle der Augsburger Osttangente. Die neue Trasse wird – egal wie die Planungen sein werden – Grünflächen betonieren. Sie lockt mit den neuen Unternehmen auch zusätzlichen Verkehr ins Wittelsbacher Land. Und die Lechquerung rüber zur B17 im Westen ist eine besondere Herausforderung für den schonenden Umgang mit unserer Natur. Deshalb kommt es in der Planungsphase darauf an, mit viel Augenmaß zu handeln und auch die Kritiker einzubinden. Es gilt, einen Ausgleich zu finden zwischen den berechtigten Interessen der Naturschützer und den Anliegen derer, die sich eine wirtschaftlich prosperierende Region wünschen.

Augsburger Osttangente: 2017 entscheidet der Bundestag

Bis die neue Augsburger Osttangente eröffnet wird, werden ohnehin noch mindestens zehn Jahre vergehen. Erst im Jahr 2017 wird der Bundestag über das Ausbaugesetz entscheiden. Viele Hürden müssen in der Planungsphase übersprungen werden. Es wird haken und auch das Scheitern des Projektes am Widerstand der Gegner ist denkbar.

Doch eine nachhaltige Aufwärtsentwicklung unserer Region ist ohne neue Straßen kaum vorstellbar. Man stelle sich nur vor, die einst ebenfalls umstrittene neue B17 wäre nicht gebaut worden. Der Augsburger Westen und das angrenzende Augsburger Land würden heute im Verkehr ersticken.

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