Hitze-Sommer 2018

Hitze-Sommer 2018: Was jeder gegen den Klimawandel tun kann

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Die einen genießen schöne Tage und laue Abende. Andere leiden unter der Hitze. Der Klimawandel ist nicht mehr zu leugnen. Jeder kann helfen, ihn zu stoppen.

Wir genießen einen wunderbaren Sommer. Eigentlich haben wir in Bayern schon seit April prächtiges Wetter. In unserer Freizeit lümmeln wir am Badesee oder wandern in den Bergen. Und an den vielen lauen Abenden sitzen wir im Biergarten.

Alles gut also? Leider nein. So schön dieser Hitze-Sommer 2018 auch ist, so gefährlich ist der langfristige Trend, den die Meteorologen Klimawandel nennen.

Zwar gibt es genügend hartnäckige Leugner, die angeführt werden von US-Präsident Donald Trump. Doch der Anstieg der durchschnittlichen Temperaturen weltweit um 1,4 Grad seit Beginn der Messungen 1881 spricht eine klare Sprache. Der wachsende Einsatz von Treibhausgasen wie Kohlendioxid erwärmt die Erde seit Beginn der Industrialisierung- mit all ihren Folgen auch für Europa. Vor allem Ältere werden künftig häufiger unter der Sommerhitze leiden. Im Winter wird es viel Regen geben – und weniger Schnee, weil die Zahl der Frosttage sinkt. Dazu kommen mehr Unwetter und monsunartige Niederschläge. Es wird ungemütlicher werden. Und das können wir kurzfristig auch nicht mehr ändern.

Hitze-Sommer 2018: Auch Berlin erreicht die Klimaziele nicht

Denn selbst wenn alle Industriestaaten und Schwellenländer jetzt versuchen würden, gemeinsam umzusteuern und die Verbrennung fossiler Energien wie Braunkohle oder Erdöl zu reduzieren. Es bleibt noch immer ein riesiger Tanker mit langem Bremsweg, auf dem wir fahren. Die positiven Effekte würden sich erst nach Jahrzehnten auswirken.

Nicht einmal die Bundesregierung, die sonst gerne als Musterschüler dasteht, schafft es, ihre Klimaziele zu erreichen. Bis 2020 wollte Berlin den Ausstoß von Treibhausgasen im Vergleich zu 1990 um 40 Prozent senken. Das Ziel wird sie verfehlen.

Und dennoch gibt es keinen Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Stattdessen kann jeder bei sich selbst anfangen und dazu beitragen, dass Deutschland und Bayern klimafreundlicher werden.

Hitze-Sommer 2018: Mal mit dem Fahrrad zum Bäcker fahren

Wie wäre es, wenn wir häufiger mit dem Fahrrad zum Bäcker fahren, statt das Auto zunehmen? Wir könnten in besser gedämmten Häusern weniger heizen und Strom mit modernen Leuchten sparen. Klimaschutz fängt im Kleinen an.

Auch in den Städten entwickelt sich seit Jahren ein Zeitgeist, der für mehr Nachhaltigkeit steht. Der Trend geht zu regional produzierten Lebensmitteln und ökologischer Mobilität. Je mehr Menschen sich dafür einsetzen, die Erde für unsere Kinder zu erhalten, desto größer wird auch der Druck auf die Bundesregierung, wenigstens unseren nationalen Tanker schneller umzusteuern.

Und es ist ja nicht so, dass nichts passiert. Der Anteil regenerativer Energien aus Wind, Wasser und Sonne wächst. Die Elektromobilität wird dem Verbrennungsmotor Marktanteile abjagen. Dafür sorgen staatliche Subventionen wie die kürzlich beschlossene halbierte Besteuerung für E-Dienstautos. Auch die Industrie setzt nach der Dieselaffäre stärker auf Elektromobilität, die allerdings erst dann Sinn macht, wenn die Batterien nicht mehr mit schmutzigem Braunkohlestrom gespeist werden.

Spätestens nach diesem Hitze-Sommer mit vor allem im Norden Deutschlands verdörrten Äckern und verdorbenen Ernten wird auch die Landwirtschaft umsteuern. Die Bauern werden in hitzeresistente Getreidearten investieren und Fruchtfolgen überprüfen. Es gilt vorzusorgen, um künftige Ernteausfälle zu vermeiden.

So schön der Sommer 2018 auch ist. Er ist Fingerabdruck einer neuen Zeit. Er macht den gefährlichen Klimawandel greifbar. Wollen wir auch weiter unsere Umwelt in Bayern genießen, ist es an der Zeit unsere Lebensweise zu ändern.