Helmut Markwort

Helmut Markwort: 80 Jahre und nur ein bisschen ruhiger

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Helmut Markwort wird 8. Dezember 2016 80 Jahre alt. Warum der Tausendsassa noch täglich im Büro ist.

Wenn Helmut Markwort heute Abend im Münchner Postpalast seinen 80. Geburtstag feiert, dann wird das ein Fest ganz nach seinem Geschmack. 500 Gäste werden ihm zu Ehren in die Nobel-Location neben dem Circus Krone pilgern. Darunter viele Prominente aus der deutschen Fernseh- und Medienszene. Aber es werden auch zahlreiche Weggefährten aus seiner langen und erfolgreichen Zeit als Journalist mit ihm feiern.

Kaum ein deutscher Medienmacher kann auf so eine lange und schillernde Karriere zurückblicken. Markwort machte in den fünfziger Jahren beim „Darmstädter Tageblatt“ ein klassisches Zeitungsvolontariat. 1959 ging er nach Wuppertal zum „Generalanzeiger“. Es folgten Wanderjahre in Nürnberg („8-Uhr-Blatt“) und Hamburg („Stern“). Ab 1966 („Bild + Funk“) war er 44 Jahre lang Chefredakteur. 17 Jahre davon – von 1993 bis 2010 – führte er das Nachrichtenmagazin „Focus“. Er hatte es im Münchner Burda-Verlag gegründet als konservative Montagsalternative zum „Spiegel“.

Helmut Markwort: Der Focus ist und bleibt seine größte Leidenschaft

Dieses Magazin wurde seine größte journalistische Leidenschaft. Gemeinsam mit Verleger Hubert Burda zog er das Projekt gegen viele Widerstände und den Spott mancher Wettbewerber durch. Als Markwort und Burda 1992 den „Spiegel“-Verleger Rudolf Augstein in Hamburg besuchten, um ihm Auge in Auge zu erzählen, dass sie gedenken, dem „Spiegel“ Konkurrenz zu machen, soll Augstein nur milde gelächelt haben. „Hubert“, soll der damalige Großjournalist zu Burda gesagt haben, „Sie werden scheitern, aber bei mir erhalten Sie immer eine warme Suppe.“

Das spöttische Angebot haben Markwort und Burda nie annehmen müssen. Der „Focus“ wurde ein Riesenerfolg. In den neunziger Jahren erreichte das Magazin eine Auflage von mehr als 800.000 wöchentlichen Exemplaren. Auch wirtschaftlich wurde „Focus“ zum erfolgreichsten Magazin des Burda-Verlags. Vor allem dank Helmut Markwort, der als Leitfigur der Redaktion das Image „Fakten, Fakten, Fakten“ prägte.

Noch heute schreibt der Jubilar jede Woche seine „Focus“-Kolumne „Tagebuch des Herausgebers“. Diese Rolle hat er 2010 übernommen, als er die Chefredaktion an seinen Nachfolger und Weggefährten Uli Baur abgab. Den Verlust an Auflage, Wirtschaftskraft und Bedeutung konnte auch Markwort nicht verhindern. Heute hat sein „Baby“ nur noch eine Auflage von weniger 500.000 Exemplaren. Die Chefredakteure nach ihm kamen und gingen. In den Zeiten des digitalen Medienwandels haben es alle Magazine schwer. Auch der „Spiegel“.

Helmut Markwort: Er förderte zahlreiche journalistische Talente

In seiner „Focus“-Zeit hat Markwort zahlreiche journalistische Talente geprägt und gefördert. Sein erster Bonner Büroleiter Ulrich Reitz wurde Chefredakteur der „Rheinischen Post“ und der „WAZ“. 2014 übernahm Reitz als Chef den „Focus“, für den er seit seiner Ablösung 2016 weiter als „Editor-at-Large“ tätig ist. Markworts langjähriger Ressortleiter „Forschung“, Martin Kunz, ist heute Chefredakteur der „ADAC-Motorwelt“. Der frühere Hamburger „Focus“-Büroleiter Kayhan Özgenc gewann mehrere renommierte deutsche Journalistenpreise. Heute ist er Investigativ-Chef der „Bild am Sonntag“. Markworts Ex-Redakteur Jochen Wegner führt als Chefredakteur „Zeit-Online“.

Der Chef hat diese Weggefährten nie aus dem Auge gelassen und pflegt noch heute ein intensives Netzwerk in der Medienbranche. Neben seiner Magazin-Leidenschaft hat sich der Mann mit der grauen Mähne ein kleines Reich an Beteiligungen an privaten Radio- und Fernsehsendern aufgebaut. Unter anderem ist er beteiligt an „Antenne Bayern“ und „München TV“. Ein Markwort ist eben auch mit 80 aktiv. Als Unternehmer wie als Moderator der wöchentlichen Live-Sendung im Bayerischen Fernsehen „Sonntags-Stammtisch“. Urlaub macht er fast nie. „Nichts zu tun macht mich krank“, sagt der scheinbar ewige Macher.

Seit einer Herzerkrankung 2012 ist der journalistische Tausendsassa also nur ein bisschen ruhiger geworden. Das werden alle erleben, die heute Abend im Münchner Postpalast mit ihm und seiner Lebensgefährtin, der „Bunte“-Herausgeberin Patricia Riekel, feiern.

Sehenswerte Galerie: Helmut Markwort in 80 Bildern

Ein Kommentar

  1. Als ständiger Zuschauer “ Bayr.Srammtiisch am Sonntag um11 Uhrf. Beim nächsten Stammtisch ist M.S. geladen. Als politischer Wilderer,der -zig Wohnungen in München zur Haushaltsaufbesserung als Egoist verscherbelt hat.

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