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AfD-Parteitag: Linksextreme schreiben Mails an Augsburger Hotels

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Augsburg rüstet sich für den AfD-Parteitag. Für Aufsehen sorgte die Internetseite „Augsburg für Krawalltouristen“. Jetzt haben sich Autoren erneut gemeldet. Sie schrieben E-Mails an mehrere Hotels.

Der Geschäftsführer eines gepflegten Augsburger Hotels traute seinen Augen nicht. In seinen E-Mails fand er eine Nachricht aus dem linksextremen Untergrund.

„Liebe Hotelmanager*innen“ lautete die geschlechtergerechte Anrede. Und dann stellten sich die Absender erst einmal höflich vor: „Wir sind ein Autor*innenkollektiv für linksradikale Reiseführer. Sicher kennen Sie unsere neueste Veröffentlichung mit dem Titel „Augsburg für Krawalltouristen“ bereits. Momentan arbeiten wir an einer Aktualisierung dieses Reiseführers. Insbesondere wollen wir bei den genannten Hotels nachbessern.“

Nahezu fehlerfrei und in offenbar gespielt freundlichem Ton kommen die Absender zur Sache: „Wie Sie sich sicher vorstellen können, ist es für unsere Zielgruppe, den linksradikalen Krawalltouristen, sehr wichtig zu wissen, ob das ausgewählte Hotel geneigt ist, Angehörigen der AfD einen Schlafplatz zu bieten. Deshalb wollen wir mit dieser E-Mail ganz konkret bei Ihnen nachfragen, ob Sie anlässlich des am 30. Juni/1. Juli anstehenden AfD-Parteitags Zimmer Angehörigen der AfD zur Verfügung stellen.“

AfD-Parteitag: Die Krawallmacher verabschiedeten sich freundllich

Es folgt die Aufforderung, zeitnah zu antworten. Zudem erhielt der verdutzte Augsburger Hotelier die „exklusive Gelegenheit, ein Statement abzugeben, wenn AfD–Angehörige in Ihrem Hotel nicht willkommen sind“. Auch für weitere Hinweise, in welchen anderen Hotels Angehörige der AfD untergekommen sind, zeigen sich die Autoren dankbar. Formvollendet schließen sie: „Mit freundlichen Grüßen – Autor*innenkollektiv Riot Maker“, was auf Deutsch Krwallmacher heißt.

AfD-Parteitag: Zwei Hotels schickten Absagen

Der Manager leitete die Mail an die Polizei weiter. „Wir wissen, dass das Schreiben an mehrere Augsburger Hotels gegangen ist“, berichtet Polizeisprecher Siegfried Hartmann. Wie die Hotels damit umgehen sollen? „Man muss nicht jede Mail beantworten“, sagt der Sprecher. Anfang Juni hatten die Augsburger Hotels „Drei Mohren“ Und „Holiday Inn Express bundesweit Schlagzeilen gemacht, weil sie AfD-Politikern abgesagt hatten.

Die Polizei nimmt die Aufrufe der linken „Krawallmacher“ ernst, warnt jedoch vor Panikmache. Die Polizei sei vorbereitet, selbst wenn tatsächlich gewaltbereite Linksautonome dem Aufruf folgen. Deren Zahl ist schwer einzuschätzen. An dem Wochenende findet zeitgleich das in der linken Szene beliebte Fusion-Festival in Mecklenburg-Vorpommern statt. In linken Foren werden derzeit Fahrgemeinschaften sowohl zum Fusion-Festival wie nach Augsburg organisiert.

Die Polizei kündigte eine kompromisslose Linie gegen mögliche Gewalttäter an. Hier sei die „Einschreitschwelle“ niedrig. Insgesamt werden etwa 2000 Polizisten an dem Parteitags-Wochenende in Augsburg im Einsatz sein.

An dem friedlichen Protest gegen den AfD-Parteitag werden sich auch die evangelische und die katholische Kirche beteiligen. Am 30. Juni wird um 12 Uhr ein ökumenisches Gebet in der Augsburger Moritzkirche stattfinden. Der katholische Stadtdekan Helmut Haug und die evangelische Stadtdekanin Susanne Kasch wollen dabei für ein „ehrliches, konstruktives und friedliches Miteinander beten“.

Nach dem Gebet beginnt um 13 Uhr die vom Augsburger Bündnis für Menschenwürde organisierte zentrale Kundgebung unter dem Motto „Zeig Haltung Aux“. Auf dem Rathausplatz werden etwa 3000 Teilnehmer erwartet. Daher lässt die Stadt die Außengastronomie an diesem Tag abbauen.

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