Kommentar: Die Zeiten sind vorbei, in denen Verkehrsprojekte ohne Beteiligung der Anwohner geplant wurden. Die Menschen haben ein Recht darauf, über ihr Lebensumfeld mitzubestimmen. Deshalb tut Königsbrunns Bürgermeister Franz Feigl gut daran, den Anliegern der neuen Straßenbahnlinie 3 zuzuhören und die Wünsche aufzunehmen. Selbstverständlich haben die Nachbarn der Gleise den bestmöglichen Schutz verdient. Egal wer die Maßnahme am Ende bezahlt. Wenn draußen vor der Tür die Tram vorbeirollt, darf der Lärm für die Menschen nicht unerträglich werden.
Auf der anderen Seite war es den Anliegern langfristig bekannt, dass das Straßenbahn-Projekt eines Tages realisiert werden wird. Für Verärgerung gibt es daher keinen Grund. Die Tram nach Königsbrunn ist ein wichtiges verkehrspolitisches Projekt für den Großraum Augsburg. Im 15-Minuten-Takt werden die prosperierende bayerisch-schwäbische Metropole und die größte Stadt des Landkreises Augsburg künftig auf der Schiene verbunden sein.
Stadt und Land wachsen in der Region Augsburg immer mehr zusammen. Der öffentliche Personennahverkehr muss mitwachsen und eine Alternative zum Auto bieten. Das nächste Projekt ist die Linie 5 nach Neusäß.