Augsburg

Kinderkrippe Dreikäsehoch: Jugendamt entschied nicht kulant

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Kommentar: Ein Kinderkrippe wurde in die Insolvenz geschickt. Es hätte eine andere Lösung gegeben.

Es ist immer schwierig, einen komplizierten Vorgang Jahre später zu beurteilen. In jedem Fall ist die frühere Krippenchefin Angelika Keim irgendwie auf der Strecke geblieben in einem schwer durchsichtigen System aus Behördenkontrollen, Förderungen und Antragslogiken. Dabei kann man sie von eigenen Fehlern nicht freisprechen.

Doch glaubt man ihrem Anwalt, dann hätte das Jugendamt durchaus die Möglichkeit gehabt, anders zu entscheiden. Denn wenn es in der Krippe Dreikäsehoch tatsächlich Unzulänglichkeiten gegeben haben soll, wie Sozialreferent Kiefer nach Akteneinsicht andeutet, warum ist dann nicht die Betriebsgenehmigung entzogen worden?

Kinderkrippe Dreikäsehoch: Es fehlte im Jugendamt guter Wille

Stattdessen hat Angelika Keim sieben Jahre lang Kinder betreut. Und zwar so gut, dass sich der Elternbeirat beim Jugendamt für sie verwendete. Dies schließt im Übrigen nicht aus, dass es auch unzufriedene Mütter und Väter geben könnte. Wie in fast jeder Betreuungseinrichtung.

Man hat den Eindruck, dass mit gutem Willen seitens des Jugendamtes hätte verhindert werden können, dass Angelika Keim mit hohen Schulden in die Insolvenz gehen musste. Doch die Behörde entschied sich für einen harten Weg.

Es ehrt die frühere Krippenchefin, dass sie angesichts des aktuellen Millionen-Debakels keine Schadenfreude empfindet. Und natürlich ist der Fall auch anders gelagert, schon weil das Amt die Frist nur um einen Tag statt um Wochen versäumte. Was die Fälle aber verbindet, ist die Hoffnung auf die kulante Handhabung eines Fehlverhaltens. Das Jugendamt hatte sich damals nicht dafür entscheiden können. Jetzt muss es hoffen, dass der Freistaat eine andere Haltung einnimmt.

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