Bei 5G versemmelt Deutschland die nächste Chance

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Kommentar: Funklochrepublik Deutschland: Die Versteigerung der Lizenzen startet. Die Hoffnung auf eine Aufholjagd aber schwindet.

Die Internetversorgung in Deutschland ist ein Trauerspiel. Gerade auf dem Land gibt es viel zu viele weiße Flecken. Auch die Mobilfunknetze sind so löchrig, dass es selbst Wirtschaftsminister Peter Altmaier „peinlich“ ist, wie er kürzlich sagte.

Das neue mobile Super-Internet 5G ist die vielleicht letzte Chance für Deutschland, den Malus des Internet-Entwicklungslandes zu verlieren.

5G: Jeder Anbieter baut seine eigenen Masten

Doch die Bundesnetzagentur hat am Montag Vergaberegelungen für die Versteigerung der Frequenzen festgelegt, die alles andere als ambitioniert sind. So werden die Mobilfunkanbieter nicht zum nationalen Roaming verpflichtet. Das bedeutet, wenn Vodafone einen 5G-Funkmasten zum Beispiel in Döpshofen aufstellt, dann muss der Anbieter ihn nicht gegen Entgelt der Telekom oder O2 zur Verfügung stellen. Wenn jeder Anbieter aber selbst Masten aufstellen muss, wird es lange dauern bis zum flächendeckenden Angebot von 5G.

Deutschland scheint beim Start des Super-Internets erneut eine Chance zu versemmeln. Viele Länder Europas, die USA und China sind wieder einen Schritt weiter. Dabei hatte sich die Bundesregierung im Koalitionsvertrag eine Aufholjagd vorgenommen. Derzeit sieht es eher so aus, als werde die Funklochrepublik Deutschland zementiert.

Denn ohne ein starkes 5G-Netz werden Innovationen wie das autonome Fahren oder die Digitalisierung der Industrie gebremst. Es bleibt ein Trauerspiel.