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Griechenland: Schäuble wird für Standfestigkeit belohnt

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Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble bleibt dabei: Er hält einen zeitweisen Grexit für denkbar.

Wolfgang Schäuble zieht in diesen Wochen die Pfeile vieler europäischer Griechenlandfreunde auf sich. Der deutsche Finanzminister ist der Unnachgiebigste in den Verhandlungen mit dem Chaosstaat.

Das ist gut so. Schäuble gibt den Zuchtmeister – zum einen aus der Überzeugung, Athen müsse die Suppe, die sich Hellas eingebrockt hat, vor allem selbst auslöffeln. Zum anderen weil er sich als erfahrener Politiker noch sehr gut an die Versprechen seiner CDU vor der Euro-Einführung 2002 erinnert. Deutschland werde niemals für die Schulden anderer Länder haften, stand damals auf Wahlplakaten mit Hinweis auf den Maastrichter Vertrag. Die Überschuldung eines Euro-Teilnehmerstaats könne ausgeschlossen werden.

Schäuble ist beliebter als Kanzlerin Angela Merkel

Die Deutschen haben das nicht vergessen und belohnen Schäubles Standfestigkeit mit guten Umfragewerten für ihn und die Union. Auch parteiintern erlebt der Mann im Rollstuhl eine Renaissance. Schäubles Zustimmungswerte liegen derzeit sogar höher als die von Kanzlerin Angela Merkel. Obwohl auch er nicht verhindern konnte, dass Deutschland trotz aller Versprechen für das überschuldete Griechenland haften muss.

AQuf der anderen Seite ist Schäubles Standfestigkeit auch für eine neue Abneigung gegen Deutschland in Europa verantwortlich an diesem Wochenende häuften sich die Berichte über die „hässlichen Deutschen“ in überregionalen Tageszeitungen. Die Süddeutsche schreibt: „Das Bild des hässlichen Deutschen ist wieder da“. Die Welt sieht eine „Welle von Deutschenhass“ durch Europa rollen.

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