Seehofer gegen Söder

Warum Seehofer gegen Söder keilt

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Es spricht einiges dafür, dass die politische Karriere von Horst Seehofer schneller endet, als es dem CSU-Chef und bayerischen Ministerpräsidenten recht ist. Seehofer möchte bis 2018 in der Münchner Staatskanzlei bleiben, doch sein potenzieller Nachfolger Markus Söder wird Monat für Monat stärker. Als Finanzminister zieht der Franke durch Bayern, verteilt Wohltaten und sammelt Gefolgsleute in allen Bezirksverbänden.

Seehofer gegen Söder: Der Machtkampf wird härter

Seehofers Plan, eine Riege von Kronprinzen und einer Prinzessin aufzustellen, die sich gegenseitig neutralisieren und ihm daher nicht gefährlich werden können, droht zu scheitern. Wirtschaftsministerin Ilse Aigner, der EU-Politiker Manfred Weber aus Niederbayern und Innenminister Joachim Herrmann können dem ehrgeizigen Söder das Wasser nicht reichen. Der einst als Plagiator gescheiterte und dennoch in der Bevölkerung beliebte Karl Theodor zu Guttenberg bleibt zunächst ein Phantom.

Deshalb keilt Seehofer selbst gegen Söder. Mal kritisiert er seinen Rivalen offen, mal lässt er Gerüchte streuen. Oder – wie an diesem Wochenende – er droht, seinen Machtzyklus zu verlängern. Doch Seehofers Plan, seine Nachfolger selbst zu regeln, ist nicht mehr als ein frommer Wunsch. Spätestens 2017 wird sich die CSU für den Anführer entscheiden, der ihr das beste Ergebnis bei der Landtagswahl 2018 verspricht. Aus heutiger Sicht ist das Markus Söder.

Seehofer gegen Söder: Oder will der Ministerpräsident doch weitermachen?

Es sei denn, Seehofer tritt von seiner vor einem Jahr geäußerten Absicht zurück 2018 „definitiv nicht mehr“ anzutreten. Nur wenn er noch einmal kandidieren würde, hätte er eine Chance, den ungeliebten Söder zu verhindern. Aber nicht einmal das ist sicher. Seehofer gegen Söder. Der Machtkampf geht weiter.

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