Bayern und Baden-Württemberg wollen ein Batterie-Netzwerk Süddeutschland gründen. Eine Reaktion auf die Forschungsfabrik Münster. Wer neben Augsburg dabei ist.
Am heutigen Dienstag um 12 Uhr treffen sich in Meersburg am Bodensee die Minister aus Bayern und Baden-Württemberg. Ein wichtiges Ziel des Kabinettstreffens ist es, eine starke Reaktion auf die Entscheidung der Bundesregierung zeigen, die Batterie-Forschung in Münster mit 500 Millionen Euro zu fördern – und nicht in Ulm und Augsburg, wo die Auto-Industrie beheimatet ist.
Die Badische Zeitung zitiert aus einer Kabinettsvorlage, die bereits das Konzept eines „Batterienetzwerks Süddeutschland“ skizziert. Das Ziel ist es, eine „Zellfertigung für Batterien mit höherer Leistung und Effizienz“ zu etablieren. Dies solle durch eine Kooperation der Zellhersteller Varta in Ellwangen und Leclanché im südbadischen Willstätt mit Forschungseinrichtungen und Hochschulen in Augsburg, Ulm und Karlsruhe erfolgen, zitiert die Badische Zeitung die Vorlage der Wirtschaftsminister Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) und Hubert Aiwanger (Freie Wähler).
Bei der Batterie-Forschung ist Varta führend
„Mit einer gemeinsamen Forschungsmission kann der deutsche Süden seine vorhandene Exzellenz und den erarbeiteten Technologievorsprung bündeln“, sagte Baden-Württembergs CDU-Fraktionschef Wolfgang Reinhart dem Blatt. Varta ist offenbar als Führer eines Konsortiums von 30 Firmen noch im Rennen um die vom Bund ausgelobte Zellfertigungsfabrik in Münster.
Im Falle einer Entscheidung für das länderübergreifende Konsortium sind beide Länder offenbar bereit, das Projekt mit einer dreistelligen Millionensumme zu fördern. Welche Rollen die Hochschulen in Augsburg und Ulm in dem Vorhaben spielen, ist bislang nicht klar. In jedem Fall bleibt Augsburg im Rennen.