Wohlgemerkt: Raserei ist kein Kavaliersdelikt. Die regelmäßige Tempo-Kontrolle an Unfallstellen, vor Kindergärten, Schulen oder Altenheimen ist dringend erforderlich, um Menschenleben zu retten.
Aber der jährliche Blitzermarathon ist eher eine überflüssige Polizei-Show als eine sinnvolle Maßnahme gegen die Raseritis.
Seit Tagen wird die flächendeckende Kontrolle in Funk und Fernsehen, in Zeitungen und Online-Medien angekündigt. Jeder Autofahrer weiß, wo Morgen geblitzt wird.
Blitzer-Marathon 2016: Der erzieherische Effekt liegt wieder nahe dem Nullpunkt
Was wird also passieren? Donnerstag wird gebremst. Wenige Tolpatsche werden geblitzt. Und ab Freitag früh um sechs Uhr geben alle die, die es nicht lassen können, wieder Gas. Unzulässig und rücksichtslos. Wie in den vergangenen Jahren wird der erzieherische Effekt der Aktion nahe dem Nullpunkt liegen.
Wer mit Polizisten vertraulich spricht, hört selbst von manchem Beamten Unverständnis. 1800 Polizisten sind in Bayern am Donnerstag im Marathon-Einsatz. Vielleicht wäre es sinnvoller, sie würden ihre vielen Überstunden abbauen.
Rund 50 Messstellen hat die Polizei in der Region Augsburg aufgestellt, rund 90 Beamte sind hier an den beiden Tagen mit dem Blitzmarathon beschäftigt. Die Auswahl der Blitzstellen ist dabei zu großen Teilen eine Ansammlung der Stellen, die den Ordnungshütern besonders viel Sorgen machen. Hier ist der Link zur Karte mit allen Blitzern.