Das Lechfeld südlich von Augsburg macht sich große Hoffnungen auf das neue BMW-Logistikzentrum. Auch in Leipheim ist man vorsichtig optimistisch.
Einen Tag nach dem bekannt wurde, dass die Münchner BMW Group ein neues Logistik-Zentrum plant, zeigte sich der Augsburger Landrat Martin Sailer optimistisch, das Lager in Kleinaitingen auf dem Lechfeld anzusiedeln. Sailer sagte der Augsburger Allgemeinen, er sei ziemlich sicher, dass Kleinaitingen bei der Auswahl von BMW höchste Priorität genieße.
BMW-Logistikzentrum Dingolfing platzt aus allen Nähten
Wie berichtet, will der Automobilkonzern ein neues Ersatzteil-Lager in Süddeutschland bauen, weil das Zentral-Lager in Dingolfing aus allen Nähten platzt. BMW verhandelt derzeit in der Region Augsburg/Ulm mit Kleinaitingen und Leipheim (Kreis Günzburg). Auch in Leipheim ist man vorsichtig optimistisch. Wie es hieß, sei man sich im Frühjahr 2014 mit BMW schon fast handelseinig gewesen. Doch dann gerieten die Gespräche ins Stocken.
Als weitere Standorte sind unter anderem das württembergische Ellwangen und die niederbayerische Bezirkshauptstadt Landshut im Gespräch. Alle Kandidaten bieten die geforderte gute Fernstraßenanbindung. Entstehen sollen bis zu 250 Arbeitsplätze auf einer Fläche von knapp 20 Hektar.
Nach Informationen unserer Zeitung will sich BMW bereits in den nächsten Wochen auf einen Standort festlegen. Die Sache gelte als dringlich, weil die schnelle Auslieferung von Ersatzteilen durch die Überlastung des Zentrums in Dingolfing hake. Ziel ist offenbar, bereits im März mit dem Bau zu beginnen und das neue Lager schon Ende 2015 in Betrieb zu nehmen.
In Kleinaitingen und Leipheim könnten die Genehmigungsverfahren beschleunigt laufen. In beiden Landkreisen sind entsprechende Vorbereitungen für den Fall eines Zuschlags getroffen worden. In Leipheim, das sich mit dem ehemaligen Fliegerhorst bewirbt, sind bereits im Frühjahr vorsorglich Mietverträge gekündigt worden.
Nach Angaben eines BMW-Sprechers wird das geplante Logistikzentrum vermutlich gar nicht von der BMW Group selbst betrieben. Der Konzern könnte sich dafür entscheiden, einen Logistik-Spezialisten als Subunternehmer einzuschalten, heißt es. In mehreren Branchen ist so ein Vorgehen inzwischen üblich. Zahlreiche Maschinenbau-Unternehmen und Hersteller von Unterhaltungselektronik vergeben das gesamte Logistik-Geschäft an externe Unternehmen.