BMW-Logistikzentrum – Gute Chancen für Kleinaitingen und Leipheim

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Die Münchner BMW Group plant den Bau eines neuen Logistikzentrums für Ersatzteile. Als Standort hat das Unternehmen auch Kleinaitingen und Leipheim im Visier.

Die Münchner BMW Group plant den Bau eines neuen Auslieferungslagers für Ersatzteile. Nach Informationen der Augsburger Allkgemeinen sind auch zwei Standorte in der Region Augsburg/Ulm ins Visier der Konzern-Strategen geraten. Derzeit verhandeln Kommunalpolitiker in Leipheim bei Günzburg und in Kleinaitingen auf dem Lechfeld südlich von Augsburg, mit den BMW-Managern.

BMW-Logistikzentrum: Es gibt weitere Standort-Wettbewerber

Standort-Wettbewerber außerhalb der Region sind unter anderem das württembergische Ellwangen bei Aalen und ein Areal nahe der niederbayerischen Bezirkshauptstadt Landshut. Alle Kommunen verfügen über hervorragende Fernstraßenverbindungen. Kleinaitingen liegt an der B17. Nah sind die A8 und die A96.

Bei dem Projekt handelt es sich um ein Logistik-Zentrum, das BMW-Händler mit Ersatzteilen versorgt. Der Autokonzern plant mit einer Lagerfläche von 15 bis 20 Hektar, die mit Leichtbauhallen bebaut werden soll. Geplant wird mit einer Zahl von 200 bis 250 Arbeitsplätzen. Auf Anfrage unserer Zeitung bestätigte die BMW Group die Pläne für ein neues Logistikzentrum: „Wir prüfen derzeit mehrere Standorte“, sagte ein Sprecher.

Der Rat der Lechfeld-Gemeinde Kleinaitingen südlich von Augsburg hatte Donnerstagabend in nicht-öffentlicher Sitzung vor allem ein Thema: Bürgermeister Rupert Fiehl berichtete erstmals über das Interesse der BMW Group, ein Logistikzentrum auf dem Gut Lechfeld an der B 17 zu errichten. Einen Abend zuvor hatte die Bürgerversammlung in Leipheim (Kreis Günzburg) über eine BMW-Anfrage wegen der Errichtung des Logistik-Zentrums an der A8 diskutiert. Es geht um das Areal auf dem früheren Fliegerhorst.

BMW verhandelt mit mehreren Bewerbern

Doch nicht nur in der Region Augsburg/Ulm machen sich Politiker Hoffnung auf die 200 bis 250 neuen Arbeitsplätze, die durch das Ersatzteillager entstehen sollen Schon im Spätsommer war bekannt geworden, dass BMW ähnliche Anfragen auch in Ellwangen (Baden-Württemberg) und Landshut (Niederbayern) gestellt hat. Nach Informationen unserer Zeitung gibt es noch weitere Bewerber. Dahinter steckt die Strategie der BMW Group, zunächst alle Standorte in Ruhe zu bewerten, mit den Kommunalpolitikern zu verhandeln und am Ende den Standort auszuwählen, der dem Automobilhersteller die meisten Vorteile verspricht.

Die Region Augsburg verlor 2001 das Rennen gegen Leipzig

In der Region Augsburg kennt man das Verfahren. Im Jahr 2001 verlor man das Rennen um ein BMW-Werk gegen den Standort Leipzig. Dort investierte BMW seither etwa 1,2 Milliarden Euro. Es entstanden 6000 Arbeitsplätze. Um diese Größenordnung geht es derzeit bei Weitem nicht. Mit dem neuen Logistik-Zentrum will BMW auf die zunehmende Nachfrage nach Ersatzteilen durch die Vertragshändler reagieren. Durch die stark wachsenden Neuwagenverkäufe der bayerischen Auto-Marke steigt auch der Ersatzteilbedarf.

Gute Infrastruktur ist das wichtigste Kriterium

Das zentrale Logistiklager Süddeutschland steht seit 2005 im niederbayerischen Dingolfing. In der BMW-Sprache heißt es „Dynamik-Zentrum“. Es platzt aus allen Nähten. „Wir brauchen zusätzliche Kapazitäten“, sagt ein BMW-Sprecher unserer Zeitung. Das wichtigste Standort-Kriterium für ein Logistik-Zentrum ist die sehr gute Verkehrs-Infrastruktur. In der Logistik spielt Zeitgewinn eine entscheidende Rolle. Leipheim und Kleinaitingen erfüllen durch die Lage an Autobahn und Bundesstraße dieses Kriterium. Doch das gilt ebenso für Ellwangen an der A7 und Landshut an der A92, das zudem mit der Nähe zum Flughafen München punkten kann. Die Entscheidung könnte eng werden. Doch noch ist das Rennen offen.

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