SGL-Arena

Augsburger Carbon-Spezialist SGL Carbon in Nöten

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Der Carbon-Spezialist SGL Carbon ist ein wichtiger Arbeitgeber in der Region Augsburg.

In Meitingen arbeiten rund 1300 Menschen. Sie produzieren Graphitelektroden für die Stahlproduktion und: Meitingen ist die Zentrale der Forschungsaktivitäten. Über 100 Experten entwickeln Ideen für die kostengünstige Produktion mit leichten Materialien – wie Carbon.

Doch seit einigen Monaten ist SGL Carbon ins Trudeln geraten. Weltweit fallen die Stahlpreise. Und der Masseneinsatz von Carbon im Automobilbau ist noch immer kostspielig. Zwar haben sich Autokonzerne wie VW und BMW große Aktienpakete von SGL Carbon gesichert und BMW verbaut Carbon im neuen Elektro-Modell i3, doch profitabel ist die Sparte wegen hoher Investitionen noch immer nicht.

Die schwierige Sanierung von SGL Carbon

Jetzt alarmiert ein Artikel in der aktuellen Wirtschaftswoche die SGL-Mitarbeiter: Unter dem Titel „Die schwierige Sanierung von SGL“ zeichnet Autor Jürgen Salz ein düsteres Bild. Die Geschäftsaussichten seien trüb und die Ratingagentur Moody`s habe die Kreditwürdigkeit von SGL Carbon auf „hochspekulativ“ (B2) zurückgestuft.

Einen weiteren Dämpfer sollen die Hoffnungen erhalten haben, Carbon setze sich als leichter Werkstoff für Autos durch. Denn laut „Wirtschaftswoche“ soll ThyssenKrupp-Manager Herbert Eichelkraut kürzlich angedeutet haben, BMW wolle in der nächsten i3-Generation wieder mehr Stahl statt Carbon verbauen.

Das Problem ist wohl, dass Carbonteile weiterhin extrem teuer sind. Das rechtfertige nicht die geringe Gewichtsreduktion im Vergleich zu Aluminium, urteilt ein Unternehmensberater von Roland Berger.

Wie auch die Augsburger Allgemeine bereits berichtete, will der neue SGL-Vorstandschef Jürgen Köhler auf das angekündigte 150-Millionen-Sparprogramm noch draufsatteln. Offenbar soll aber das Augsburger Werk Meitingen weiterhin nicht betroffen sein.

Und auch am Engagement des Unternehmens für den Fußball-Bundesligisten FC Augsburg soll sich zunächst nichts ändern. Laut Wirtschaftswoche wird der Sponsoring-Vertrag zunächst nicht angetastet. SGL hatte sich 2011 als Anteilseigner der neuen Augsburger Fußballarena engagiert und sicherte sich die Namensrechte. Aus der Impulsarena wurde im Sommer 2011 die SGL-Arena. Der Vertrag läuft bis 2019.
Impuls-Arena hieß das Stadion bis 2011

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