Kommentar: Das Projekt Fugger-Garage ist ein zentrales Projekt. Das geht alle an.
Eine neue Tiefgarage unter der Fuggerstraße ist nicht irgendein Projekt. Dieser zentrale Augsburger Boulevard verbindet das Theater, das in wenigen Jahren fein saniert sein wird, mit der Fußgängerzone und dem Königsplatz.
Würde das Projekt realisiert, hätte das massive Auswirkungen auf die Mobilität und die Stadtentwicklung. Die Herausforderungen in unserer prosperierenden Metropole sind zu komplex für rasche Festlegungen. Auch ideologische Reflexe sind fehl am Platz.
Wer sich in der Bürgerschaft umhört, konnte in den vergangenen Jahren häufig ein Bedauern vernehmen, dass das Garagen-Projekt 1996 per Bürgerentscheid abgelehnt wurde. Gerade Einpendler aus dem Umland, die nicht auf das Auto verzichten wollen, gehören zu den Befürwortern einer attraktiven Garage. Auf der anderen Seite fordern inzwischen immer mehr Menschen in der Stadt ein besseres Tram- und Bus-Angebot sowie mehr Raum für Fahrradfahrer.
Fugger-Garage: Es müssen alle offenen Fragen geklärt werden
Das Investitionsvorhaben des früheren Konzern-Chefs hat es in jedem Fall verdient, ernsthaft diskutiert zu werden. Ignaz Walter hat der Stadt ein Angebot gemacht. Die Stadtratsfraktionen sollten ihn nun einladen, um mit ihm ins Gespräch zu kommen und alle offenen Fragen zu klären.
Es wäre sinnvoll, wenn auch die Bürger der Stadt sich an der Debatte beteiligen. Dafür gibt es die Möglichkeit, Leserbriefe an unsere Zeitung zu schreiben, in unserem Online-Angebot zu kommentieren oder die Standpunkte in den sozialen Netzwerken auszutauschen. Dies sollte mit Respekt gegenüber dem Investor und Andersdenkenden geschehen. Trotz aller Emotionen, die so ein Projekt auslöst.