Ignaz Walter

Fugger-Parkhaus: Augsburger CSU geht auf Ignaz Walter zu

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Einladung: Der ehemalige Konzern-Chef soll den Stadträten das Projekt Fugger-Parkhaus erläutern.

Das Angebot von Ignaz Walter, ein exklusives Parkhaus unter der Fuggerstraße errichten zu wollen, schlägt Wellen. CSU-Fraktionschef Bernd Kränzle sowie seine Stellvertreter Leo Dietz und Peter Uhl luden Walter am Donnerstag zu einer Sondersitzung in die Fraktion ein. Termin ist der 7. Mai. „Der Vorschlag wird in der CSU-Fraktion gemeinsam mit Herrn Dr. Walter intensiv diskutiert werden“, schrieb Kränzle unserer Redaktion. „Der Vorschlag, ein Parkhaus unter der Fuggerstraße für 670 Pkw zu errichten, ist so konkret, dass wir es als unsere Pflicht ansehen, dies mit Herrn Professor Dr. Walter und der gesamten CSU-Fraktion eingehend zu diskutieren. Die Idee verdient als Zeichen größten bürgerschaftlichen Engagements Respekt und Anerkennung“, ergänzten Leo Dietz und Peter Uhl.

Fugger-Parkhaus: Laut CSU eine schwierige politische Situation

Kränzle ordnete den Vorschlag vorsichtig ein: „Wir alle wissen um die schwierige politische Situation und das diffizile gesellschaftliche Umfeld, in dem sich so ein Vorhaben bewegt. Umso wichtiger sei es, dass jedes Fraktionsmitglied denselben Wissensstand in der Sache erhalte, um nach Abwägung aller Belange eine fundierte Entscheidung treffen zu können.“

Der Fraktionsvorsitzende von Pro Augsburg, Rudolf Holzapfel, begrüßte das Walter-Vorhaben: „Der Parkplatzsuchverkehr würde deutlich reduziert, der Zugang zur Innenstadt erleichtert, ebenso der Zugang zum Theater, vielleicht sogar mit einer direkten Verbindung dorthin.“ Holzapfel meint, dass mit dem Angebot Bewegung in die Gestaltung der Fuggerstraße käme, die seit Jahren auf eine Aufwertung warte. „Eine Zunahme des Verkehrs befürchten wir nicht, wenn im Gegensatz zu den Garagenplätzen oberirdische Parkplätze wegfallen und dafür Zweiradparkplätze ausgeweitet werden. Die Nachbarstadt Friedberg hat uns vorgemacht, dass mit einer zentralen Tiefgarage eine innerstädtische Verkehrsberuhigung erfolgen kann.“ Das Projekt solle einer ernsthaften Prüfung unter breiter Beteiligung der Bevölkerung und des Handels unterzogen werden.

Fugger-Parkhaus: Ein Grüner redet von Aprilscherz

Der Augsburger Grünen-Chef Peter Rauscher schrieb: „Angesichts der Stickoxidbelastung und drohender Fahrverbote in unseren Städten liest sich so ein Vorstoß eines „exklusiven Parkhauses“ mit 670 Parkplätzen in Überbreite für extra große, schwere Dreckschleudern direkt unter der Fuggerstraße wie ein verspäteter Aprilscherz.“ Fraktions-Vorsitzende Martina Wild sagte, dass ein solches Projekt nicht in Zeiten, in denen über eine Verkehrswende gesprochen werde, passe. „Zukunftsfähige Mobilität sieht anders aus.“ Wie berichtet forderten die Grünen zuletzt, dass die Stadt die Parkgebühren auf den kommunalen Stellplätzen deutlich erhöht, um so mehr Geld für den Nahverkehr zur Verfügung zu haben.

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