EElektro-Autos haben schlechte Chancen in der Augsburger Altstadt

Schlechte Chancen für Elektroautos in der Augsburger Altstadt

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Luftqualität: Die Stadt Augsburg will Elektromobilität fördern. Doch mit Ladestationen in städtischen Tiefgaragen tut sie sich schwer.

In Augsburg werden derzeit einige Weichen gestellt, um die Luftqualität zu verbessern. Ab 1. Juli werden Lastenräder, vor allem elektrische, mit bis zu 1.000 Euro gefördert. Die OB-Kandidatin der CSU für die Kommunalwahl, Eva Weber, plant einen Mobilitätsreferenten einzusetzen. Das ist innovativ. Soll er doch alle Maßnahmen vorantreiben die der Umweltstadt Augsburg gut zu Gesicht stehen: Elektromobilität, kostenloser Nahverkehr, Carsharing, Fahrradstadt und so weiter.

Doch der Teufel steckt bekanntlich im Detail. Das habe ich selbst erleben dürfen. Denn als Bewohner der Augsburger Altstadt im Lechviertel hatte ich den Plan, mir ein Elektroauto oder einen Plug-in-Hybrid anzuschaffen. Zweiteres sind Autos, die zwar noch einen Verbrennungsmotor haben, jedoch kleinere Reichweiten um die 50 Kilometer mit einem Elektromotor fahren können. Und der braucht bekanntlich eine Möglichkeit, Strom zu tanken.

Da Parkplätze in der Augsburger Altstadt rar sind, bin ich Mieter eines Stellplatzes in der städtischen Tiefgarage am Holbeinplatz. Bevor ich mich nun mit der Auswahl eines E-Autos beschäftige, muss ich also klären, ob ich das Fahrzeug am Stellplatz auch aufladen könnte. Das Ergebnis meiner Anfrage hat mich dann frustriert.

Denn der freundliche städtische Mitarbeiter erklärte mir, dass er mir „momentan keine positive Rückmeldung“ bezüglich einer Aufladefunktion in der Tiefgarage der Augsburger Altstadt geben könne: Zu teuer, unwirtschaftlich und dann gibt es noch Bedenken wegen des Brandschutzes. Immerhin: Grundsätzlich sei es vorgesehen, irgendwann Ladestationen einzubauen. Wann? Keine Ahnung.

Was heißt das nun für mich als Altstadtbewohner? Ein Elektroauto macht für mich „momentan“ keinen Sinn. Denn ich kann es an meinem Stellplatz nicht aufladen. Ein Elektro-Lastenrad geht auch nicht. Es sei denn, der Akku wäre herausnehmbar, damit ich ihn in der Wohnung laden kann.

Okay. Dann fahre ich weiter einen Diesel durch die Stadt. Immerhin erfüllt der Motor meines Autos die sauberste Abgasnorm 6-D-Temp. Die Stadtgesellschaft wird dadurch also nicht lungenkränker werden, als sie es ohnehin ist. Dennoch: Wer Elektromobilität fördern möchte, kommt nicht daran vorbei, die städtischen Tiefgaragen zu modernisieren.