Seit acht Tagen stehen sie auch in Augsburg: Leih-Scooter. Das sind elektrische Roller. Die eScooter sind gerade voll im Trend. Erst seit wenigen Wochen straßenzugelassen. In München gibt es schon mehrere Anbieter. Von Lime über Circ bis Tier. Und die Straßen an der Isar sind voll davon. An jeder Ecke stehen sie rum. Nun auch Augsburg.
Voi kommt aus Schweden
Der Anbieter heißt Voi (den gibt es in München natürlich auch). Ein schwedisches Startup-Unternehmen, das sich auf auch mittelgroße Städte wie Lübeck, Erfurt und Augsburg im Fokus hat. Die Kosten: Entsperren 1 Euro, dann 0,15 Cent pro Minute. Das Voi-System funktioniert wie überall. Die Roller stehen in der City. Einfach App runterladen. Code scannen und los gehts. Theoretisch.
Am Samstag standen drei eScooter vor der Citygalerie auf dem Willy-Brandt-Platz. Aber nichts geht. Alle drei waren mit der App nicht zu starten. Also weiter. In der Heilig-Grab-Gasse steht wieder einer. Der funktioniert sofort. Und los gehts. Den Predigerberg runter in die Altstadt nimmt der Roller Fahrt auf. Erste Kritik: Die Trittbremse am Hinterrad verzögert nur mäßig. Die Vorderradbremse ist griffiger.
eScooter hassen Kopfsteinpflaster
In der Altstadt läuft es wie erwartet. Auf dem Kopfsteinpflaster wird man durchgeschüttelt wie bei der Arbeit mit dem Presslufthammer. Ratta-ratta-zong… Die kleinen Vollgummireifen bieten keine Federung. Das geht gar nicht. Spaßfaktor null.
Dann der ultimative Judenbergtest. Schon auf Höhe des Falafel-Ladens Kichererbse macht der Voiager 1 – so heißt das Modell – schlapp. Vermutlich hat der Elektromotor maximal 200 kwh. Zu wenig für diesen steilen Berg.
Oben auf der Maxstraße fährt es sich gut. Es macht Spaß, auf dem neuen geschliffenen Fahrradpflaster dahinzugleiten. Passt. Bei Tempo 20 ist schluss. Abgeriegelt. Klar, so sind die Vorgaben für die Straßenzulassung. Wieder zum Predigerberg runter teste ich einen flacheren Berg, den Afrawald. Nein, den schafft der Scooter auch nicht.
Fazit: Maxstraße hui, Altstadt pfui und auch nicht berggeeignet. Aber Spaß macht das Teil schon. Auch wenn er etwas wackelig ist. Man braucht ein gutes Gleichgewicht – und keinen Alkohol vor der Fahrt! Sonst wird es Unfälle geben. Wer schlau ist, nimmt seinen Fahrradhelm mit.