Die islamistischen Attentate von Würzburg und Ansbach verunsichern die Menschen. Niemand weiß, wie viele Zeitbomben es unter den Flüchtlingen noch gibt.
Das darf doch wohl nicht wahr sein. Als man dachte, nach den Wahnsinnstaten von Würzburg und München könne es schlimmer kaum noch kommen, sprengt sich in Ansbach ein syrischer Selbstmordattentäter in die Luft.
Bayern erlebt Tage des Schreckens. Doch diese unheimliche Serie von Gewaltexzessen darf nicht dazu führen, dass alle Angriffe über einen Kamm geschert werden. Im Gegenteil: Der ein Jahr lang geplante Amoklauf eines Schülers in München ist von den Taten zweier Flüchtlinge in Würzburg und Ansbach fein säuberlich zu trennen.
Flüchtlingsattentate: Sie kamen aus kriegsverwüsteten Heimatländern
Der Münchner Täter ist in Deutschland geboren. Nach allem, was man bisher weiß, gehört der Schüler eher in die Kategorie psychisch kranker Einzelgänger. Vergleichen kann man die Irrsinnstat eher mit dem tödlichen Anschlag auf eine Schule in Winnenden 2009 als mit dem Lastwagen-Attentat in Nizza im Juli 2016. Das macht nichts besser, ist aber wichtig für die Einordnung.
Denn die Fälle des syrischen Selbstmordattentäters von Ansbach und des 17-jährigen Afghanen, der mehrere Menschen in der Nähe von Würzburg verletzte, haben unmittelbar mit der Flüchtlingskrise zu tun. Beide Täter kamen in den vergangenen Jahren aus vom Krieg verwüsteten Heimatländern zu uns. In Bayern haben sie Schutz und Hilfe gefunden. Und dennoch haben sie sich radikalisiert und Gewalttaten aus offenbar islamistischen Motiven begangen. Der Ansbacher Täter wollte sich nach eigener Aussage an Deutschen rächen, weil sie Muslime umbrächten. Was für ein Unsinn.
Flüchtlingsattentate: In München startete die Willkommenskultur mit Teddybären
Für Bayern und seine Bevölkerung ist das eine besonders traurige Erfahrung. Denn in München hat die Willkommenskultur mit den Teddybären für die ersten Flüchtlinge am Münchner Hauptbahnhof begonnen. Und im Freistaat haben viele Menschen Gewaltiges geleistet, in dem sie die Aufnahme organisierten und die Schutzbedürftigen bis heute unterstützen. Bayern hat sich für die Flüchtlinge gewaltig ins Zeug gelegt. Doch nach den Attentaten von Würzburg und Ansbach muss man feststellen: Wir zahlen in diesen Tagen des Schreckens auch einen bitteren Preis für unsere Gastfreundschaft.
Denn jetzt rächt sich tatsächlich die kompromisslose Politik der offenen Grenzen von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Deutschland hat im vergangenen Jahr weit mehr als eine Million Menschen weitgehend unkontrolliert aufgenommen. Der Zustrom war so gewaltig, dass Polizei und Behörden überhaupt nicht mehr wussten, wer da in unser Land kommt. Sicherheitsexperten haben – flankiert von CSU-Chef Horst Seehofer – immer wieder gewarnt, es sei nicht die Frage, ob es zu islamistischen Anschlägen kommt. Es gehe nur um das Wann. Sie haben recht behalten.
Wenn es stimmt, dass den deutschen Behörden aktuell mehr als 400 Hinweise wegen Terrorverdachts von Flüchtlingen vorliegen, dann muss man von einer fortgesetzten akuten Bedrohungslage ausgehen. Und niemand weiß, wie hoch die Dunkelziffer ist und wie viele tickende Zeitbomben es unter den Flüchtlingen gibt.
Gerade bei älteren Menschen ist inzwischen ein subjektives Gefühl der Verunsicherung wahrzunehmen. Das ist verständlich. Da hilft es auch nicht, dass die Wahrscheinlich, einem Unfall zum Opfer zu fallen, exorbitant höher ist.
Deswegen ist es nur richtig, dass Bayerns Innenminister Joachim Herrmann der Sicherheit nun absolute Priorität einräumen will. Die bayerische Polizei macht einen sehr guten Job. Aber die Staatsregierung muss angesichts dieser realen islamistischen Bedrohungslage in die Stärke und in die Ausstattung der Sicherheitskräfte investieren.