Man sollte sich hüten, vorschnelle Schlüsse zu ziehen. Doch es deutet sehr vieles darauf hin: Der 17-jährigen Attentäter von Würzburg hat sich im Internet selbst radikalisiert, bevor er mit Axt und Messer Menschen in einem Regionalzug und am Main-Ufer lebensgefährlich verletzte.
Das Muster, nicht das Ausmaß seiner Tat, ähnelt den Massenmorden von Orlando Mitte Juni und Nizza vor wenigen Tagen.
Das Netz ist voller Hassbotschaften
Das angebliche Bekennervideo, das er vor der Tat an den IS verschickte, belegt, dass er den Terroristen offenbar im Internet verfiel. Kontakte zu gewaltbereiten Islamisten in irgendeiner Moschee sind so wenig bekannt wie ein Aufenthalt in einem IS-Ausbildungscamp im Nahen Osten.
Das Netz ist prall gefüllt mit Hassbotschaften übler Prediger, mit Märtyrervideos und Terroranleitungen für Anfänger. Sie können junge Muslime zu menschlichen Waffen unter der Flagge des muslimischen Fundamentalismus formen.
Warum regt sich eigentlich hierzulande niemand über die Existenz dieser Millionen Hassbotschaften auf Webseiten und in sozialen Netzwerken auf? Es ist höchste Zeit für eine Reinigung der Server von diesem Gift. Sie dürfen mit Google nicht mehr so einfach zu finden sein. Facebook, Twitter, Youtube & Co. müssen die Terroranstifter blockieren.
Es reicht nicht, wenn Bundesjustizminister Heiko Maas Facebook drängt, rechte Hasskommentare auf deutschen Seiten schneller zu löschen. Die Staaten der westlichen Welt werden mit Hilfe des Internets von den IS-Terroristen angegriffen. Sie müssen ihre Macht nutzen, ihnen diese Propaganda-Plattform zu entreißen.