Kommentar: Die neuen Vorwürfe gegen Audi in der Abgas-Affäre sind aus zwei Gründen besonders ärgerlich.
Wer glaubte, die Abgas-Affäre des VW-Konzerns sei weitgehend ausgestanden, muss sich nun eines Besseren belehren lassen. Und plötzlich steht auch noch der bayerische Teil des Konzerns im Fokus der Untersuchungen.
Audi: Jährlich zweistellige Millionenverluste für Ingolstadt
Wenn es tatsächlich zutrifft, dass Audi besonders raffiniert getrickst haben soll, dann wäre das aus zwei Gründen besonders ärgerlich. Erstens belegt dies ein wenig professionelles Krisen-Management im VW-Konzern. Angesichts der Dimension der Vorwürfe hätten alle Fakten schnell auf den Tisch gehört. Wenn ein Jahr nach Bekanntwerden der Manipulationen immer noch neue Vorwürfe ans Licht kommen, dann reduziert dies das Vertrauen in die konzerninterne Aufklärung auf Bonsai-Niveau.
Und zweitens gilt: Wenn Audi hustet, droht Ingolstadt eine Grippe. Die oberbayerische Stadt erwartet wegen der VW-Krise bereits Gewerbesteuerausfälle in zweistelliger Millionenhöhe in den nächsten Jahren. Ein ehrgeiziges Technologie-Projekt wurde auf Eis gelegt. 45 000 Jobs hängen in Ingolstadt am Erfolg von Audi. Viele Mitarbeiter kommen aus den angrenzenden Landkreisen wie Neuburg-Schrobenhausen. Sie alle hoffen, dass Audi rasch die Kurve kriegt.
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