Augsburg buhlt um seine Nachbarn. Sie sollen Augsburg wieder häufiger besuchen, lieben und mit Geld verwöhnen. Nur ein paar augenzwinkernde Ideen, wie die Schwaben-Metropole das tatsächlich schaffen könnte
Augsburg-City hat sich schön gemacht und lud seine Nachbarn ein. Tausende kamen am Marktsonntag zum Innenstadtfest nach dem Umbau. Sie vergnügten sich, kauften ein. Und viele nahmen als Andenken einen Liegestuhl mit. Um nachhaltig die Herzen der Gäste zu erobern, müsste sich die Braut aber noch viel schöner machen. Es folgt, ein augenzwinkernder Blick in die Zukunft.
Augsburg, im Mai 2030: Karin und Peter aus Bobingen fahren über die sechsspurige B17 und freuen sich auf einen Samstag in Augsburg-City. Seit dem Ausbau vor einigen Jahren gibt es keine Staus mehr. Dank eines übersichtlichen Parkleitsystems finden sie in der City rasch einen Stellplatz für ihr Auto.
Augsburg-City: 2030: Eine Tiefgarage unter dem Rathausplatz
Sie wählen die neue dreistöckige Tiefgarage unter dem Rathausplatz. Das städtische Parkhaus ist günstig und hat damit auch andere Betreiber gezwungen, ebenfalls die Preise zu senken. „Karin, kannst du dich noch an den komplizierten Mobilo erinnern“, lästert Peter.
Ein buntes Treiben erfreut die beiden in der Annastraße. Wie immer am Samstag. Seit die Stadtverwaltung und die Einzelhändler ihren Wust an verschiedensten Marketing-Initiativen klug gebündelt haben, gibt es genug Ideen und auch Geld für belebende Kultur, Kunst und Unterhaltung in der Einkaufszone, die 15 Jahre nach dem Umbau noch schick ausschaut.
Sogar eine pfiffige Stadtmarke haben die Kreativen erfunden. Sie leuchtet von allen Werbeplakaten in der Region und verschafft dem einst so verschlafenen Augsburg ein positives, spritziges Image.
Augsburg-City 2030: Und zur City-Galerie fährt eine Gondelbahn
Am Königsplatz treffen Karin und Peter Freunde aus Friedberg. Sie kommen immer mit der Regio-S-Bahn, die alle 15 Minuten fährt. Am neuen Hauptbahnhof macht es Spaß anzukommen und nach wenigen Schritten in die Tram umzusteigen.
Die vier schauen die Fuggerstraße rüber zum Theater. Es ist auch am Nachmittag schon geöffnet und lockt Kulturinteressierte nach dem Shopping. Einen Fuggerboulevard zwischen Kö und Kennedy-Platz gibt es nicht. Die Stadt hat ihre ursprünglichen Pläne nicht umgesetzt, um die nun attraktive Innenstadt nicht zu zersiedeln.
Mit einer neuartigen Gondelbahn schwebt die Gruppe über die Maxstraße rüber zur City-Galerie. „Das ist jedes Mal ein Erlebnis“, freut sich Karin darüber, das schöne Augsburg, seine Gassen und Höfe, aus der Vogelperspektive zu erleben. Zurück zum Rathausplatz geht es am Abend zu Fuß durch die Altstadt mit ihren vielen kleinen Geschäften und Restaurants. „Toller Tag“, sagt Peter später im Auto. „Augsburg hat sich prächtig gemacht.“