Ex-FCA-Präsident Seinsch über Ehrenbürgerwürde und Heimat Augsburg

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Der frühere FCA-Präsident Walther Seinsch freut sich darüber, Ehrenbürger der Stadt Augsburg zu werden. In einem Interview mit der Augsburger Allgemeinen spricht er über seine Gefühle.

Er sagt: „Eigentlich bin ich nicht der Typ für so eine Ehrung. Ich bin ja so zurückhaltend wie die bayerischen Schwaben (lacht…). Aber dies ist ja nicht nur eine Auszeichnung für mich. Die Ehrenbürgerwürde gilt allen, die am Augsburger Fußballwunder mitgearbeitet haben. Auch stellvertretend für diese positiven Menschen nehme ich die Ehrung gerne an.“

Auf die Frage, was ihm Augsburg bedeutet, gibt der Rheinländer, der heute in Münster und Lindau lebt, eine verblüffende Antwort: „Augsburg bedeutet für mich Heimat. Ich bin beruflich bedingt wohl zwanzigmal umgezogen. Ich weiß, dass Heimat dort ist, wo die Menschen leben, die man schätzt. In Augsburg habe ich eine Menge Freunde gefunden, die mir nahe stehen. Diese Bodenständigkeit und Normalität der bayerischen Schwaben liegt mir. Da ist kein Schickimicki wie in München. Ich spüre die ungeheure Herzlichkeit der Augsburger, wenn ich auf der Straße angesprochen werde.“

Walther Seinsch: Diesen Aufschwung haben sich die Augsburger wohl selbst nicht zugtraut

Seinsch, der den FC Augsburg im Jahr 2000 übernommen und den damaligen Bayernligisten vor der Insolvenz gerettet hat, spricht auch über das wachsende Selbstbewusstsein in der Stadt: „Die Stadt macht eine sehr positive Entwicklung. Was man in der SGL-Arena erlebt und ringsherum, das ist eine phänomenale Stimmung. Diesen Aufschwung haben sich die Augsburger wohl selbst nicht zugetraut. Als ich um das Jahr 2000 die Stadt erstmals erlebte, habe ich Pessimismus gespürt und mangelndes Selbstwertgefühl.“

Die sportlichen Erfolge des FCA hätten vielleicht den Stolz und die Begeisterungsfähigkeit bei den bayerischen Schwaben wieder zum Vorschein gebracht. Das sei sicher auch vorher da gewesen, aber diese Eigenschaften hätten etwas im Verborgenen gelegen, schmunzelt Seinsch.

Erstmals spricht er auch über seine Gefühle nach dem Rücktritt Anfang Dezember: „Ich war darauf vorbereitet, hatte es ja schon länger geplant. Und doch kam dann, als ich die Jahreshauptversammlung mit meinen Blumen verließ, Wehmut auf, die ich erst bewältigen musste. Dabei half mir, dass wir mit Klaus Hofmann einen tollen Nachfolger gefunden haben. Bei ihm, Geschäftsführer Peter Bircks und den anderen weiß ich den FCA in besten Händen.“

Gesundheitlich geht es Seinsch inzwischen „ganz gut“. Doch Stress will er künftig vermeiden.
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Das vollständige Interview lesen Sie in Kürze auf augsburger-allgemeine.de

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